Die Zeit nach dem Auslandssemester

Die letzten Tage in Santiago de Compostela waren wunderschön. Ich konnte diese mit einzigartigen Menschen verbringen, die ich nicht mehr missen möchte. Die Freundschaften, die über Ländergrenzen gehen sind unglaublich. Man hat in den 5 Monaten wunderbare Sachen zusammen erlebt, ob es nun das war, die Stadt, die Kultur zu erleben in einem Land oder einer Region, in die man sozusagen ins kalte Wasser geworfen wurde oder die Reisen, die man gemeinsam gemacht hatte. Und doch fehlen einem nur die Sachen, die einem alltäglich vorkamen. Das Kaffeetrinken in der Lieblingsbar, die Kellner dort, die schon gewusst hatten, was man möchte nur beim Hallo sagen, den Weg, den man jeden Tag gegangen ist und nicht gewusst hatte zu schätzen, die alten Gemäuer, die im Gegensatz zu der Neustadt in ihrer vollen Pracht in der Sonne glänzen…

Während des Auslandssemesters hatte ich immer wieder gehört, dass es eine „After-Erasmus-Depression“ gäbe, konnte es aber in diesem Moment nicht nachvollziehen. Diese Depression ist nicht, dass es einem schlecht geht, dass man in ein Loch fällt, es geht eher darum, dass man die Erinnerungen mit seinen Freunden teilen möchte. Das gestaltet sich jedoch ein wenig schwierig, wenn man von etwas erzählt, von einem Ort erzählt, mit dem der Mitmensch keinerlei Verbindung und Vorstellungen hat. Man fängt an alles zu vergleichen, sei es auch noch so banal wie das Wetter, der Kaffee, der dort so lecker war und so billig, wie den Preisen, den Supermärkten.

Und doch bin ich so glücklich wie nie zuvor, ich bin glücklich, dass ich die Erfahrung machen durfte, dass ich diese wunderbaren Menschen kennen und lieben lernen durfte. Das schönste daran ist, dass diese Freundschaft auch nach Monaten noch vorhanden und man immer noch in Kontakt ist.

Ich freue mich nun aber auch wieder in Augsburg zur Uni zu gehen, obwohl es mir anfangs ein wenig fremd vorkam, fühle ich mich doch hier sehr wohl und freue mich jeden Tag wieder gewohnte Gesichter zu sehen und die Zeit mit meinen Liebsten zu verbringen, auch wenn ein Teil meines Herzens in Santiago ist.

Viele Grüße

Eure Franzi