Andalusien – Eine Reise in ein ganz anderes Spanien

Um dem Alltag ein wenig zu entfliehen, hatte ich mich, mit zwei weiteren deutschen Freundinnen, dazu entschlossen mit der ESN-Santiago (Erasmus Social Network) einen 4-tägigen Ausflug nach Andalusien zu machen.

Diese chaotische und zugleich unorganisierte Reise war so wunderbar!

Es ging Nachts um 23:55 Uhr mit dem Bus Richtung Sevilla los. Nunja bis alle eingetroffen waren, sagen wir war es 23:15 Uhr. Das Programm bekamen wir am nächsten Morgen, damit wir auch endlich wussten, was uns alles erwarten wird in den nächsten Tagen. Dabei hatte es sich herausgestellt, dass nicht nur ESN-Santiago diese Reise antritt, sondern alle ESN-Gruppen aus ganz Spanien!

 

In Sevilla angetroffen, (bei 30 Grad und Sonnenschein), hatten wir erstmal Freizeit um etwas essen zu gehen. Wir saßen ja 12 Stunden im Bus. Danach folgte eine wundervolle Stadtführung. Sevilla ist eine atemberaubende Stadt, der man den arabischen Einfluss durch die Mauren anmerkt, aber doch noch ein spanisches Flair spürt.

 

 

 

Weg von der Innenstadt Sevillas, sind wir Richtung Plaza de España gelaufen. Dieser wirkt anfangs wie ein normaler Park. Doch wenn man näher kommt entdeckt man einen unglaublichen Palast, der erst 1924 erbaut worden ist, als Symbol der 4 Königreiche Spaniens. Auf einer unfassbaren Fläche von etwa 50.000 m² erstreckt sich dieser Palast, umgeben von einem Kanal mit vier Brücken. Er wurde vor allem für Ausstellungen genutzt, oder auch als Schauplätze für Filme, wie zum Beispiel Star Wars II.DSC_0371

 

Einer der Gewürzmärkte in der Stadt Granada

Nach diesem tollen Tag in Sevilla, ging es am nächsten Morgen weiter nach Granada. Granada ist für mich eine der geschichtstragendsten Städte, die ich je gesehen habe. Durch den hier offensichtlichen Einfluss der Mauren, der immer noch gegeben ist, und der im Gegensatz zu den Tapas Bars und der Flamenco Tänzer steht.

Überall wo man hinsieht, sind Basare, die man eigentlich nur aus der Türkei kennt, sowie Verkäufer von Gewürzen, Tees und Kräutern. Die komplette Stadt riecht nach Aromastäbchen, Wasserpfeifentabak und Gewürzen.

Eins der ältesten, erhaltenen Bauten aus dem Maurischen Zeitalter ist die Alhambra.

Der Eingang der Alhambra

Sie besteht aus mehreren Palästen und steht wachend über der Stadt Granadas. Sie ist bekannt für ihre Stuckdecken, die nach und nach wieder restauriert werden, um so erhalten zu bleiben.

Hier spielen die Gegensätze, da man zum einen den Palast der Mauren vorfindet und zum anderen den leider nicht ganz fertig gewordenen Palast und die Kapelle von Karl V. hat.

 

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Eine der Kuppeln der Alhambra
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Die Alhambra, gesehen vom anderen Ende der Stadt.
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Die Alhambra in ihrem vollen Glanz, mit der Sierra Nevada im Hintergrund.

Meiner Meinung nach, ist die Alhambra für sich eine eigene Stadt mit seinem eigenen Flair. Man fühlt sich nicht mehr wie in Spanien, sondern wie in „1001 Nacht“.

Es war eine sehr schöne Erfahrung Spanien auf diese Art und Weise kennenzulernen.

 

 

Die Altstadt Granadas dagegen erstrahlt in einem weiß, wie man es normalerweise nur von den Inseln Griechenlands kennt. In dieser leben, so wie damals, auch heute noch überwiegend Spanier mit maurischen Wurzeln. Die weißen Häuser haben charakteristisch kaum Fenster. Das liegt daran, dass es in Granada im Sommer bis zu 45°C haben kann. Die Häuser wurden also schon damals als Schutz vor der Hitze gebaut und sind ebenfalls heute noch fast komplett erhalten.

 

 

 

 

 

 

El Evento Nacional en Granada

 

Als Überraschung, hatte das Evento Nacional von ESN-Granada eine Flamenco Show organisiert. Ich habe selten etwas gesehen, das einerseits so leidenschaftlich und andererseits so bestimmt und beherrscht ist!

 

 

 

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Sina und ich auf der Pyjamaparty.

Am letzten Abend organisierte ESN-Granada noch eine Pyjama Party in einem unglaublichen Gebäude mit allen ESN-Gruppen aus ganz Spanien. Zufälligerweise habe ich dort sogar eine Freundin aus Augsburg getroffen, die ein Auslandssemester in Alicante macht.

 

 

 

Nach diesem tollen Abschiedsabend, ging es am nächsten Morgen wieder auf den Weg Richtung Santiago.

 

 

 

Die romanische Brücke, die zur Mezquita-Catedral führt.

 

 

Auf dem Heimweg, hatten wir noch etwa 2 Stunden Aufenthalt in Córdoba.

Eine Stadt, die ebenfalls noch stark von den Mauren geprägt ist und bekannt für ihre Mezquita-Catedral (Moscheen-Kathedrale) ist.

 

 

Der Eingang zur Altstadt Córdobas.

 

 

Da wir leider genau in der Mittagszeit angekommen sind, hatte diese leider geschlossen.

Trotzdem konnte ich einen kleinen Eindruck von Córdoba gewinnen –

in dem ich eine weitere Freundin aus Augsburg getroffen hatte, die mir die typischen Gerichte Córdobas gezeigt hatte.

Nach einer weiteren 13 Stunden Fahrt zurück und einer ziemlich chaotischen Reise, die kaum Zeitpläne eingehalten hatte, wurde mir – nicht nur mir, sondern auch meinen zwei deutschen Freundinnen – klar, wie schön doch Santiago ist! Wir haben zwar den Ausflug nach Andalusien total genossen, haben aber auch gemerkt, dass Santiago ein wenig… sagen wir …  spanischer ist 😀

… auch wenn wir hier nicht bei 30°C und Sonnenschein sitzen, ist es doch eine sehr schöne und gemütliche Stadt 🙂

Es ist für mich einfach mittlerweile ein Stück Heimat geworden, ich fühle mich sehr wohl hier und bin froh in Santiago meine Erfahrungen und mein Auslandssemester machen zu dürfen!

 

Ganz liebe Grüße,

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Eure Franzi!